Bunte Streifen zieren in den letzten Jahren viele Schultern, Waden oder Oberschenkel von Sportlern, ja sogar die Nasen von Biathleten. Die ursprünglich aus Japan stammende Methode ist unter den Namen Kinesio-, K- oder Medi-Taping bekannt und liegt voll im Trend.
Das Kinesio-Tape besteht aus einem Baumwollgewebe das in Längsrichtung dehnbar ist und sich der Haut flexibel anpasst. Der Kleber ist nahezu allergiefrei. Je nach Ursache der Beschwerden werden Streifen in unterschiedlichen Farben geklebt, denn Rot führt z.B. Energie zu, Blau dagegen führt sie ab.
Aber wirkt so ein Klebestreifen? Die starke Elastizität führt zu einer Verschiebung und einem leichten Zug der oberen Hautschichten, die Haut wird also bei jeder Bewegung ganz sanft geliftet und massiert. Dadurch wird der Raum für die darin verlaufenden Blut- und Lymphgefäße vergrößert. Es kommt zu einer verbesserten Durchblutung und zu einem gesteigerten Lymphabfluss. Außerdem können Kinesio-Tapes die Spannung der Muskulatur beeinflussen und über den Kontakt mit der Haut auch auf dort lokalisierte Schmerzrezeptoren einwirken. Das führt in den meisten Fällen zu einer Schmerzlinderung. Es gibt auch Anlagetechniken, die Gelenke stützen, beziehungsweise stabilisierend können. Dabei wird die Beweglichkeit nicht eingeschränkt, wie es beispielsweise bei herkömmlichen Sporttapes der Fall ist.
Die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig. Neben Zerrungen und Verstauchungen, kann so ein Tape bei Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden (z.B. Knie und Schulter), Sehnenreizungen (z.B. Tennisarm), aber auch bei Kopfschmerzen und Lymphabflussstörungen eingesetzt werden, Beschwerden also, die Jeden nicht nur Leistungssportler betreffen können.